Im Jahr 2018 war bisher mit deutschen Aktien wenig Geld zu verdienen, eher schon mit amerikanischen. Ich möchte hier keine politischen Diskussionen lostreten, denn über die Ursachen kann man trefflich und sehr kontrovers spekulieren. Für den Chartie zählt letzten Endes das Resultat. Es ergibt sich eine Outperformance des S&P zum DAX von 12%. Wenn man nun noch berücksichtigt, dass der S&P ein Kursindex ist, in den die Dividenden nicht mit eingerechnet werden, dürfte die Outperformance ca. 15% betragen.
Man kann als Chartie nur in einem wenigstens seitwärts laufenden, lieber aber steiegenden Index erfolgreich agieren. Als Konsequenz habe ich bereits etwa 1/3 amerikanische Aktien im Depot. Die entscheidende Frage ist aber nun: Wie wählt man eine geeignete Aktie aus dem S&P 500 aus? Das geht selbst beim Chartie nur mit ganz viel Geduld und Handarbeit oder einer relativ treffsicheren Vorauswahl.
Ich nutze zum Scannen von Charts recht erfolgreiche die Scannerfunktion von https://www.tradesignalonline.com. Das funktioniert folgendermaßen:
Danach kann man den gewünschten Index auswählen und die bevorzugten Indikatoren Scanners einstellen:
Ich habe den GD 200, den GD 55 und MACD (9, 200,55) eingestellt. Die Berechnung des MACD ist sehr einfach. Es werden zwei unterschiedlich lange exponentielle gleitende Durchschnitte berechnet. Danach wird vom Wert des kürzeren der Wert des längeren abgezogen und das Ergebnis als Linie dargestellt. Die Formel ist:
MACDMACD(t) = EMA1(t) – EMA2(t) und in meinem Fall:
MACDMACD(t) = EMA1(55) – EMA2(200)
– E steht hier für exponentiell
– die voreingestellte 9 ist eine Signallinie mit der Glättung von 9 Tagen, die ich später nicht weiter berücksichtigen werde.
Jetzt klickt man auf den grünen Button <Start> und muss etwa 10 Sekunden Zeit mitbringen, danach sieht man eine Liste aller S&P Werte mit den entsprechenden Parametern.
Damit ist noch nicht viel gewonnen, das wird sich aber gleich ändern:
Jetzt stehen noch 115 Aktien zur Auswahl. Bei allen liegt der Kurs über dem GD 55, der wiederum über dem GD 200 liegt. Außerdem gibt es eine definierte Bandbreite zwischen beiden gleitenden Durchschnitten.
Natürlich könnte man noch weitere Filter einfügen, z.B. die Vermeidung von fallenden Durchschnitten etc. Aber in der Vorschau „Kleine Charts“ ist man recht fix durch. Bei der Endauswahl spielten dann weitere Faktoren eine Rolle, z.B. die Frage wieviel Hightech mein Wikifolio noch verträgt. Auf Seite drei sah ich direkt am Tage des Ausbruchs die Medtronic – Aktie.
Ein Blick auf den kleinen Chart ergab folgendes Bild…
… und ich kaufte sofort für mein Wikifolio 94 US$ mit einem Gewicht von 4,6%.
Ausschlaggebend war vor allem das längerfristige Chartbild: Die Aktie hat nach zwei Jahren ihren Widerstand bei 90 US$ signifikant durchbrochen. Ich habe am vergangenen Freitag für das Wikifolio noch einmal zu 96 US$ mit einem Depotgewicht von 1% zugekauft.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder andere Wertpapiere die in diesem Artikel besprochen werden, befinden sich möglicherweise im Privatdepot oder Wikifolio des Autors. Er kann diese jederzeit und ohne darüber zu informieren kaufen oder verkaufen.
Die Charts wurden sorgfältig analysiert. Trotzdem stellt die Analyse lediglich die persönliche Sicht des Autors dar und kann fehlerhaft sein. Vor jeder Anlageentscheidung sollten Leser sich daher selbstständig über die besprochene Aktie informieren und eigenständig entscheiden.
Die hier genannten Instrumente und bereitgestellten Informationen stellen keine Anlageberatung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Der Handel mit Wertpapieren kann zu erheblichen Verlusten bis hin zum Totalverlust führen.
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Hallo
Gehe mit den verschiedensten Indikatoren vor um mir neben trailingstopploss
Bzw stopploss ein zusätzliches sicherheitsnetz aufzubauen dazu beim Kauf nur in teilschritten mit teilgewinnmitnahme
Entscheidend ist für mich die Trendstärke mit Hilfe der 200 Tage Linie sowie wenn möglich die 21 Tage Methodik die der Trendstärke noch einen draufsteht konzentriere mich auf den s und p 500 den Prime all Share sowie den Euro Stoxx 600 edelmetallminen sowie übrige Rohstoff Minen als i-Tüpfelchen suche ich auch entsprechend faktorpapiere long auf Short gehe ich grundsätzlich nicht da zu oft daneben gelegen ich halte da eher Cash vor
Noch einen schönen Abend
Hi Michael,
danke für Deinen Kommentar.
Die Stopploss – Anwendung hat mich um Heiligabend ca. 10% Performance gekostet. Trotzdem ist sie natürlich richtig, denn erst im Nachhinein sind wir schlauer.
Letzten Endes sind ja die gleitenden Durchschnitte auch Indikatoren. Ein Blick auf den Chart hilft, zu sehen, ob beispielsweise eine wichtige horizontale Marke überwunden wurde.
Von Euroland halte ich mich derzeit fern. Die miserable Performance scheint meinen Argwohn zu bestätigen.
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